Die Schweiz erlebt derzeit einen regelrechten Boom chinesischer Elektroautos. Marken wie BYD, Zeekr, MG, Aiways und Seres bringen neue Modelle auf den Markt – und das mit voller Absicht. Denn die Schweiz gilt als Testmarkt für Mitteleuropa: Hohe Kaufkraft, anspruchsvolle Kunden und ein offenes Marktumfeld machen das Land ideal für den Einstieg. Für deutsche Käufer ist das hochrelevant, denn was sich in der Schweiz bewährt, kommt oft wenig später auch nach Deutschland. Die Fahrzeuge überzeugen durch moderne Designs, hohe Reichweiten und attraktive Preise. Auch die Ladeinfrastruktur wird angepasst – etwa durch Kooperationen mit Alpiq und ABB. Erste Händler berichten von starkem Interesse, insbesondere bei jüngeren Käufern und Flottenbetreibern. Die Modelle sind oft besser ausgestattet als europäische Pendants, kosten aber bis zu 20 % weniger. Die Frage ist nicht mehr, ob chinesische E-Autos nach Deutschland kommen – sondern wann und wie viele.

Zeekr X 2026 Fonds

Zeekr ist in der Schweiz bereits gestartet
Bild-Quelle: Zeekr

Chinesische Hersteller wie BYD, Zeekr, MG, Aiways und Seres bringen noch 2025 neue Elektrofahrzeuge auf den Schweizer Markt. Die Schweiz dient dabei nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als strategisches Sprungbrett für Mitteleuropa. Mit ihrer hohen Kaufkraft, den klaren Zulassungsregeln und der Offenheit gegenüber neuen Technologien ist die Eidgenossenschaft ideal für den Markteintritt ausländischer Hersteller.

BYD etwa bietet in der Schweiz bereits mehrere Modelle an – darunter den Dolphin, den Seal und den Tang EV. Die Fahrzeuge punkten mit Reichweiten von bis zu 700 km, umfangreicher Ausstattung und Preisen, die deutlich unter denen vergleichbarer europäischer Modelle liegen. Auch MG, mittlerweile unter chinesischer Führung, bringt neue Varianten des MG4 und MG Marvel R auf den Markt. Aiways setzt auf den U6 SUV-Coupé, während Seres mit dem SF5 ein sportliches Crossover-Modell anbietet.

Die Händlerstruktur wird derzeit massiv ausgebaut. Große Schweizer Autohäuser wie Emil Frey und Auto Kunz nehmen chinesische Marken ins Portfolio auf. Gleichzeitig entstehen neue Showrooms, etwa in Zürich, Genf und Bern. Auch die Ladeinfrastruktur wird angepasst: Alpiq und ABB arbeiten mit den Herstellern zusammen, um Schnellladestationen an strategischen Punkten zu installieren. Ziel ist es, den Kunden ein nahtloses Ladeerlebnis zu bieten – ähnlich wie bei Tesla.

Für deutsche Käufer ist diese Entwicklung besonders spannend. Die Schweiz liegt geografisch und kulturell nah, und viele Trends schwappen von dort nach Deutschland über. Wenn sich die chinesischen Modelle in der Schweiz bewähren, ist ein baldiger Markteintritt in Deutschland wahrscheinlich. Erste Hinweise darauf gibt es bereits: BYD testet Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen, MG baut sein Händlernetz in Süddeutschland aus, und Aiways kooperiert mit deutschen Leasingfirmen.

Die Fahrzeuge selbst überzeugen durch moderne Designs, große Displays, smarte Assistenzsysteme und hohe Reichweiten. Gleichzeitig sind sie oft 15–20 % günstiger als vergleichbare Modelle von Volkswagen, BMW oder Renault. Auch die Lieferzeiten sind deutlich kürzer – meist unter acht Wochen. Für deutsche Käufer bedeutet das: mehr Auswahl, bessere Ausstattung und niedrigere Preise. Die etablierten Hersteller geraten unter Druck, ihre Modelle schneller und günstiger anzubieten.

Die Schweiz dient also nicht nur als Absatzmarkt, sondern als strategisches Testfeld. Was sich dort durchsetzt, hat gute Chancen, auch in Deutschland erfolgreich zu sein. Die chinesischen Hersteller sind gut vorbereitet: Sie bieten attraktive Produkte, bauen Infrastruktur auf und verstehen die Bedürfnisse europäischer Kunden. Für deutsche Käufer beginnt damit eine neue Phase der Elektromobilität – mit mehr Wettbewerb, mehr Innovation und mehr Möglichkeiten.

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