Auf der IAA Mobility demonstrieren chinesische Hersteller starke Ambitionen zur langfristigen Präsenz in Europa. BYD, Xpeng & Co. fokussieren auf lokale Produktion und steigern ihren Marktanteil – ein Weckruf für deutsche Automobilhersteller und Zulieferer.

Auch bei XPENG setzt man voll auf Europa und Deutschland
Bild-Quelle: XPENG
Bei der IAA Mobility in München präsentierten sich chinesische Elektroautohersteller wie BYD, SAIC, GAC und Chery mit einer klaren Botschaft: Sie wollen dauerhaft in Europa Fuß fassen. Diese „In Europe, for Europe“-Strategie markiert einen tiefgreifenden Wandel: Produktionen, Design und Entwicklung werden stark lokal ausgerichtet.
Der Zuwachs in den europäischen Marktanteilen ist beeindruckend: Sie stiegen innerhalb eines Jahres von 2,4 % auf 4,8 %. Analysten prognostizieren, dass chinesische Marken innerhalb eines Jahrzehnts ähnliche Marktanteile erreichen könnten wie japanische (14 %) oder koreanische (9 %) Hersteller.
Konkret bedeutet das:
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BYD eröffnet noch bis Jahresende ein Werk in Ungarn und festigt damit seine Wertschöpfung vor Ort.
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Xpeng baut in München ein R&D-Zentrum – ein klares Bekenntnis zur strategischen Bedeutung des deutschen Marktstatus.
Relevanz für den deutschen Markt:
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Marktdruck steigt: Preisgünstige und lokal gefertigte Modelle aus China bedrohen mittelpreisige Segmente in Deutschland.
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Innovationsdruck wächst: Deutsche OEMs müssen schneller reagieren. Kooperationen mit lokalen Produktionsstätten chinesischer Unternehmen könnten technologischen Austausch ermöglichen – etwa in Elektromotoren oder Batterietechnologien.
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Zulieferketten neu justieren: Hersteller sowie System- und Komponentenlieferanten sollten prüfen, ob sie statt ausschließlich deutschen Kunden auch chinesische OEMs in Europa bedienen – und damit potenziell ihre Reichweite und Stabilität absichern.