Ein Team der Chinesischen Akademie der Wissenschaften präsentiert eine flexible Festkörperbatterie mit 20.000 Biegungszyklen und 86 % Effizienz. Noch Forschungsstand, aber mit Potenzial für künftige Serienfahrzeuge und Wettbewerbsvorsprünge bei Energiespeichern.
Die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) hat einen bemerkenswerten Forschungserfolg verkündet: Ein neu entwickeltes flexibles Festkörperbatteriesystem (Solid‑State Battery, SSB), das ein hohes Maß an Biegbarkeit, Stabilität und Leistungsdichte verspricht. Laut den Forschenden enthält die Konstruktion ein Polymer‑basiertes Elektrolyt mit integrierten Schwefelverbindungen und eine Kathodenstruktur, die sowohl Ionentransport als auch Speicherfähigkeit optimiert. Der Clou: Das Material hielt 20.000 Biegezyklen stand und erreichte eine Effizienz von ca. 86 %.
Wichtig: Diese Entwicklung ist noch im Forschungsstadium, nicht bereits produktionsfähig. Doch sie zeigt, in welche Richtung Chinas Batterielandschaft denkt – weg von starren Zellen hin zu flexibleren, robusteren, potenziell leichteren Alternativen. In China ist bereits eine Reihe von Unternehmen in Pilotlinien für Festkörperbatterien aktiv – dieser CAS‑Fortschritt könnte als Basistechnologie dienen.
Für den deutschen Markt und die europäische Batterieindustrie birgt dieser Schritt langfristige Relevanz. Erstens: Innovativer Vorsprung. Wenn eine flexible Festkörperchemie marktreif wird, verschiebt sich die Technologie‑Hierarchie – deutsche Zellhersteller und Startups sollten strategisch reagieren. Zweitens: Zulieferbeziehungen. Komponenten wie Bindemittel, Polymerbeschichtungen oder neuartige Separatoren werden zu neuen Hebelpositionen im Wertschöpfungsnetz. Drittens: Integration in Fahrzeuge. Flexible Batterien erlauben neue Packaging‑Konzepte – schlankere Karosseriedesigns, größere nutzbare Innenräume, bessere Crashreserven.
Für Automobilhersteller in Deutschland bedeuten diese Ankündigungen: Behalte künftige Pilotlinien genau im Blick, investiere in SSB‑Kompetenzen (z. B. elektrochemische Simulation, Interfaces, Fertigungsmaschinen) und halte in F&E‑Planungen Reservekapazitäten für neuartige Zellkonzepte. Wer frühzeitig Partnerschaften mit etablierten chinesischen Instituten oder SSB‑Pionieren eingeht, wird beim ersten Marktstart im Vorteil sein.