BYDs Luxusmarke Yangwang bringt den U9 Xtreme zur Guangzhou Auto Show 2025. Der Hyper-EV mit 3.019 PS, vier Motoren und Rekorden auf Papenburg und Nürburgring ist zwar extrem limitiert – seine Technik dürfte aber direkt in zukünftige BYD-Modelle für Europa einfließen.
Yangwang U9 Xtreme: 3.019 PS-Hyper-EV zeigt sich in Guangzhou
Bild-Quelle: BYD
Mit dem Yangwang U9 Xtreme zeigt BYD, wie weit sich chinesische Elektro-Technik inzwischen strecken lässt. Der Wagen ist eine radikale Weiterentwicklung des ohnehin spektakulären U9 und wird auf der Guangzhou Auto Show (21.–30. November) erstmals offiziell dem Publikum gezeigt.
Die Eckdaten lesen sich wie aus einem Computerspiel: Vier E-Motoren, zusammen 2.220 kW, also 3.019 PS, Allrad mit hochdynamischer Momentenverteilung und eine Höchstgeschwindigkeit von 496,22 km/h, gemessen auf dem ATP-Testgelände in Papenburg (Deutschland). Dazu kommt eine offiziell bestätigte Rundenzeit von 6:59,157 Minuten auf der Nordschleife, womit der U9 Xtreme an der Spitze der elektrisch angetriebenen Serienfahrzeuge steht.
Technik-Showcar mit konkreten Ablegern
Der U9 Xtreme ist auf 30 Exemplare weltweit begrenzt. Die Karosserie setzt auf massiv überarbeitete Aerodynamik:
- Doppelt durchströmte Motorhaube,
- ein tiefer Frontsplitter mit ausgeprägten Endplatten,
- konturierte Seitenschweller und
- ein großer Heckdiffusor mit verstellbaren Elementen.
Die Abmessungen (Länge knapp 5,0 m, Breite gut 2,0 m, sehr flache Silhouette) zeigen klar: Hier geht es um maximale Performance, nicht um Alltagspraktikabilität.
Trotzdem hat der U9 Xtreme aus Käufer-Sicht einen ganz konkreten Nutzen – und zwar nicht als reales Kaufobjekt (die Stückzahl ist winzig und der Preis voraussichtlich jenseits von allem, was in Europa massenhaft zugelassen wird), sondern als Technik-Labor:
- Das Vier-Motoren-System inklusive Software für Traktions- und Stabilitätskontrolle kann in abgeschwächter Form in sportliche Limousinen und SUVs von BYD einfließen.
- Die extremen Anforderungen an Kühlung, Rekuperation und Fahrwerksregelung helfen, Serienfahrzeuge effizienter und sicherer zu machen – etwa durch feinfühligere Torque-Vectoring-Systeme im Alltagstempo.
- Aerodynamik-Erkenntnisse aus dem Hypercar-Projekt lassen sich nutzen, um künftige Mittelklasse-Modelle bei hohen Geschwindigkeiten stabiler und leiser zu machen.
Relevanz für Europa
BYD ist mit mehreren Baureihen bereits in Deutschland und anderen EU-Ländern vertreten. Auch wenn der U9 Xtreme selbst nicht als Massenmodell nach Europa kommt, wirkt er als Image-Booster:
- Er zeigt, dass BYD nicht nur günstige Alltags-EVs, sondern auch High-End-Performance beherrscht.
- Die Marke Yangwang schärft das Premium-Image des Konzerns – ein Argument, wenn europäische Kund:innen BYD bislang vor allem mit Preis-/Leistungs-Modellen verbinden.
- Rekorde auf deutschen Strecken (Papenburg, Nürburgring) sind psychologisch wichtig: Wer in Deutschland lebt, kann die Orte auf der Landkarte verorten – das macht die Leistung greifbar.
Technisch ist insbesondere das Feintuning der Allradsteuerung interessant: Auf nasser Autobahn, in schnellen Kurven oder auf wechselhaftem Untergrund können solche Systeme für spürbar mehr Sicherheit sorgen, ohne dass Fahrer:innen bewusst daran denken müssen. Im Alltag bedeutet das: stabilerer Geradeauslauf, weniger Lenkkorrekturen und ein Auto, das auch bei hohem Tempo „satt“ auf der Straße liegt.
Für potenzielle Käufer:innen in Deutschland ist die eigentliche Pointe also:
Die nächste Generation sportlicher BYD-Modelle – seien es elegante Limousinen oder sportliche SUVs – wird höchstwahrscheinlich Algorithmik und Hardware aus dem U9-Projekt im Gepäck haben. Wer nicht 496 km/h fahren möchte, profitiert trotzdem: durch souveräne Traktion, präzises Einlenken und effiziente Rekuperation.