Mit dem M9 krönt AITO seine Modellpalette. Während der M5 die Mittelklasse anspricht, der M7 Familien und der M8 das gehobene Oberklasse-Segment, ist der AITO M9 das unangefochtene Flaggschiff. Huawei und Seres wollen damit zeigen, dass sie auf Augenhöhe mit den besten Premiumherstellern der Welt agieren können. Der M9 wurde Ende 2023 in China vorgestellt, erste Auslieferungen begannen 2024, und 2025 stand er als Highlight auf der IAA Mobility in München.

AITO M9 – imposanter Luxus-SUV mit markanter LED-Signatur und eleganter Linienführung.
Bild-Quelle: AITO / Seres

Design und Abmessungen

Der M9 ist der größte SUV von AITO.

• Länge: ca. 5,23 m
• Breite: 2,00 m
• Höhe: 1,80 m
• Radstand: 3,11 m

Damit spielt er in derselben Liga wie der Mercedes GLS, BMW X7 oder NIO ES9. Die Proportionen sind majestätisch, die Front zeigt eine große LED-Lichtsignatur und eine markante Präsenz. Das Heck wirkt modern, mit durchgehender Lichtleiste und markantem Schriftzug.

Antrieb und Varianten

Der M9 wird in China sowohl als BEV (Battery Electric Vehicle) als auch als EREV (Extended Range Electric Vehicle) angeboten. Für Europa ist realistisch nur die BEV-Version vorgesehen.

Batterie und Ladeleistung

• Kapazität: 116–120 kWh
• Reichweite: bis zu 550 km WLTP
• AC-Laden: dreiphasig bis 11 kW
• DC-Schnellladen: bis zu 230 kW (10–80 % in rund 25 Minuten)
• V2L-Funktion: bis 3,5 kW

Damit ist der M9 AITOs stärkstes Elektrofahrzeug und spielt technisch in derselben Liga wie Tesla Model X Plaid oder NIO ES9.

Kompletter Innenraum-Weitwinkel (Vorne-bis-Hinten-Ansicht) – Überblick über Kabine und Materialien: Türen mit integrierten Lautsprechern, umlaufende Zierleisten in Holz/Alu, durchgehende Ambientebeleuchtung
Bild-Quelle: AITO / Seres

Innenraum und Luxusausstattung

Der Innenraum ist ein absolutes Highlight:

• Sitzkonfigurationen: 6 oder 7 Sitze
• Materialien: Leder, Echtholz, Aluminium
• Displays:
  • 15,6-Zoll-Zentraldisplay
  • 12,3-Zoll-Fahrerdisplay
  • 16-Zoll-Beifahrerdisplay
  • Fonddisplays für Entertainment
• Features:
  • Massagesitze vorn und hinten
  • Sitzbelüftung/-heizung auf allen Plätzen
  • Premium-Soundsystem „Huawei Sound“ mit 25+ Lautsprechern
  • Panoramadach mit UV-Schutz
  • Ambientebeleuchtung in 128 Farben
  • Minibar & Kühlschrank (optional)

Der M9 hebt sich mit einer digitalisierten Luxus-Lounge von allen bisherigen AITO-Modellen ab.

Cockpit mit durchgehendem Ultra-Breitbild-Display – digitales Armaturenbrett plus zentrales HarmonyOS-Screenband,
darunter Lüftungsleiste und Mittelkonsole mit Ablage.
Bild-Quelle: AITO / Seres

Infotainment und Technik

Huawei macht den M9 zum digital fortschrittlichsten SUV Chinas.

• HarmonyOS mit voller Geräteintegration
• 5G-Konnektivität
• Multi-Screen-Unterstützung (bis zu 10 Displays)
• KI-gesteuerte Navigation mit Augmented Reality
• Gesten- und Sprachsteuerung
• OTA-Updates für Software und Fahrfunktionen

Damit hebt sich der M9 von Tesla (App-basiert) und Mercedes (MBUX) ab – er ist ein rollendes Smart-Device.

Sicherheit und Assistenzsysteme

Huawei ADS bietet hier das volle Paket:

• Level-3-Assistenzsystem (Pilotprojekte in China)
• Autobahn- und Stadtassistent
• Automatisches Parken (auch Remote)
• 3D-Umgebungserkennung
• Fahrer-Müdigkeitserkennung
• Innenraum-Radar für Kindersicherheit

Marktstart und Preis in Europa

• China-Start: Ende 2023, bereits im Verkauf
• Europa: ab 2026 (zunächst Skandinavien, später Deutschland)
• Preis: 80.000–100.000 € (geschätzt, basierend auf China-Preisen von 500.000 RMB = ~64.000 € + Importaufschläge)

Damit positioniert sich der M9 günstiger als ein Mercedes GLS oder Tesla Model X, aber teurer als BYD Tang oder NIO ES8.

Wettbewerb

• Tesla Model X – Reichweitenstark, aber deutlich teurer
• Mercedes GLS / EQS SUV – Luxusimage, aber preislich höher
• BMW X7 / iX – etabliert, aber nicht so digital vernetzt
• NIO ES9 – direkte chinesische Konkurrenz mit Batterietausch
• BYD Yangwang U8 – Hardcore-Luxus, aber noch teurer

In-Car-Kino/Relax-Modus – umgeklappte Sitze bilden Liegefläche; Paar schaut auf den ausfahrbaren Großbild-Screen, Panoramadach darüber, HarmonyOS-Oberfläche sichtbar.
Bild-Quelle: AITO / Seres

Fazit zum AITO M9

Der AITO M9 ist nicht einfach ein neues Modell – er ist der Meilenstein im Bestreben von Huawei und Seres, die chinesische Premiumautomobilmarke AITO global zu etablieren. Während der M5 den Markteintritt abdeckte, der M7 als familienfreundlicher SUV diente und der M8 die Brücke in die Oberklasse schlägt, ist der M9 das Flaggschiff. Er trägt die Ambition, auf Augenhöhe mit den größten und prestigeträchtigsten SUVs der Welt wahrgenommen zu werden – etwa einem Mercedes GLS, einem BMW X7 oder einem Tesla Model X.

Damit übernimmt er eine strategische Schlüsselrolle: Wenn der M9 überzeugt, kann AITO als Marke weltweit im Premiumsegment Fuß fassen. Scheitert er, bleiben die kleineren Modelle isolierte Experimente. Im Folgenden betrachten wir den M9 aus allen Blickwinkeln: Technik, Komfort, Preis, Marktposition, Käufergruppen, Konkurrenz, Chancen und Risiken.

1. Luxus und Komfort: AITO tritt in die Liga der Premium-SUVs ein

Der M9 bringt alles mit, was Käufer in diesem Segment erwarten: Größe, Präsenz, luxuriöse Ausstattung und digitale Raffinesse. Mit über 5,20 Metern Länge ist er ein Gigant, der schon rein visuell mit den größten SUV-Modellen der Welt konkurriert. Doch Größe allein reicht nicht – im Innenraum hat AITO besonders tief angesetzt.

Innenraumqualität

• Leder und Alcantara bestimmen die Anmutung, kombiniert mit Holz- oder Aluminium-Details.

• Alle Sitze sind belüftet, beheizt und mit Massagefunktionen ausgestattet.

• Der Lounge-Charakter in der zweiten Reihe hebt ihn von europäischen Konkurrenten ab, da selbst teure Modelle wie ein BMW X7 diese Flexibilität nicht standardmäßig bieten.

• Das optionale „Mobile Office“-Paket macht den M9 zu einem rollenden Konferenzraum – mit ausklappbaren Tischen, separaten Displays und Konnektivität auf Business-Niveau.

Displays und digitale Erlebniswelt

Ein zentrales Argument für den M9 ist die Vielzahl an Displays:

• Fahrer-Display (12,3 Zoll)

• Zentrales Infotainment (15,6 Zoll)

• Beifahrer-Display (16 Zoll)

• Fonddisplays für Entertainment

• AR-Head-up-Display

Zusammen entsteht eine digitale Erlebniswelt, die Tesla und deutsche Hersteller in dieser Form nicht bieten. Während Mercedes mit MBUX auf eine luxuriöse Bedienung setzt und Tesla auf Minimalismus, fährt Huawei hier die volle Display-Offensive.

Geräusch- und Fahrkomfort

Die Dämmung des M9 ist auf dem Niveau eines Mercedes S-Klasse SUV. Huawei bewirbt aktiv die „Flüsterkabine“ mit besonders leiser Geräuschkulisse. Das ist ein wichtiges Kaufargument im Luxussegment, in dem nicht nur Leistung, sondern auch Ruhe und Souveränität zählen.

2. Antrieb und Technik: Kraft trifft auf Vernetzung

Der M9 bietet Dualmotor-Allradantrieb mit bis zu 430 kW Leistung. Damit bewegt er sich im Bereich von Tesla Model X Long Range oder BMW iX M60. Die Reichweite von rund 550 km WLTP ist solide, wenn auch nicht marktführend – NIO oder Tesla bieten mit größeren Akkus noch etwas mehr.

Batterie und Laden

• 116–120 kWh Kapazität

• 230 kW DC-Ladeleistung (10–80 % in ca. 25 Minuten)

• 11 kW AC dreiphasig

• V2L mit bis zu 3,5 kW

Besonders interessant: Huawei integriert das Lade- und Energiemanagement direkt ins HarmonyOS-System. Nutzer können per Smartphone-App oder Sprachsteuerung Ladevorgänge starten, optimieren oder Strom an externe Geräte abgeben.

Assistenzsysteme

Huawei ADS gehört zu den modernsten Systemen am Markt. Während Tesla sich mit Full Self Driving (Beta) einen Namen gemacht hat, verfolgt Huawei einen vorsichtigeren Ansatz: Level 2+ in Serie, Level 3 in Pilotregionen in China. Für Europa bedeutet das: Der M9 wird mit hochentwickelter, aber rechtlich abgesicherter Fahrerassistenz kommen. Besonders beeindruckend ist das automatische Parksystem, das auch komplexe Parkhäuser selbstständig bewältigt.

3. Marktpositionierung: Zwischen Preisbrecher und Luxusikone

Ein entscheidender Punkt ist die Preisgestaltung. Während ein Mercedes GLS oder BMW X7 in gehobener Ausstattung weit über 120.000 Euro kostet, wird der AITO M9 in Europa vermutlich zwischen 80.000 und 100.000 Euro starten. Damit bietet er ähnliche oder sogar bessere Ausstattung für 20–40 % weniger Geld.

Für viele Kunden wird das ein starkes Argument sein – vor allem für technikaffine Käufer, die Luxus wollen, aber nicht bereit sind, die traditionellen Markenaufschläge zu zahlen.

Herausforderung: Markenimage

Preis allein reicht jedoch nicht. Käufer in diesem Segment kaufen auch ein Stück Prestige. AITO ist in Europa noch unbekannt, Huawei polarisiert zudem politisch. Während Technikfans begeistert sein könnten, könnten konservative Premiumkäufer beim Händler dennoch Richtung Mercedes oder BMW gehen – selbst wenn diese weniger Ausstattung fürs Geld bieten.

4. Konkurrenzanalyse: Wie schlägt sich der M9 im direkten Vergleich?

Tesla Model X

• Stärken: Reichweite, Supercharger-Netz, Elektro-Pionierimage

• Schwächen: Hoher Preis, schlichter Innenraum

• Vergleich: Der M9 ist günstiger, luxuriöser und digitaler, hat aber nicht Teslas Ladeinfrastruktur.

Mercedes GLS / EQS SUV

• Stärken: Luxusimage, Komfort, Verarbeitung

• Schwächen: Hoher Preis, Software weniger intuitiv

• Vergleich: Der M9 bietet ähnliche Qualität günstiger, aber nicht die jahrzehntelange Markenautorität.

BMW X7 / iX

• Stärken: Fahrdynamik, Premiumimage

• Schwächen: Preis, komplexe Bedienung

• Vergleich: Der M9 ist digitaler und preislich attraktiver, aber im Handling weniger sportlich.

NIO ES9

• Stärken: Batterietausch, Premiumausstattung

• Schwächen: Infrastruktur begrenzt

• Vergleich: NIO hat ein starkes Servicekonzept, AITO punktet mit Huawei-Integration.

BYD Yangwang U8

• Stärken: Extrem luxuriös, technologische Experimente (u. a. amphibische Fähigkeiten)

• Schwächen: Sehr hoher Preis

• Vergleich: Der M9 ist realistischer und alltagstauglicher.

5. Käufergruppen: Für wen ist der M9 interessant?

• Businesskunden: Die mobile Büroausstattung macht ihn attraktiv für Manager, die unterwegs arbeiten wollen.

• Familien mit hohen Ansprüchen: Platz für bis zu 7 Personen, Komfort auf allen Sitzen.

• Technikliebhaber: Integration von HarmonyOS, AR-Displays, OTA-Updates.

• Luxusjäger mit Preisbewusstsein: Wer Mercedes-Luxus will, aber 30.000 Euro sparen möchte, findet hier ein Angebot.

6. Chancen und Risiken für AITO

Chancen

• Preisvorteil gegenüber etablierten Marken

• Digitale Vorherrschaft durch Huawei OS

• Großes Kundeninteresse in China als Beleg für Nachfrage

Risiken

• Markenbekanntheit in Europa noch gering

• Politische Diskussionen um Huawei könnten Käufer abschrecken

• Ladeinfrastruktur im Vergleich zu Tesla schwächer

7. Zukunftsperspektiven

Der AITO M9 könnte für Huawei das werden, was der Model S für Tesla war: das Modell, das die Marke endgültig international als Premiumhersteller positioniert. Entscheidend wird sein, wie gut der Markteintritt in Europa gelingt. Wenn AITO es schafft, Service-Netzwerke, Werkstattkapazitäten und Garantieleistungen aufzubauen, könnte der M9 ein Türöffner für die gesamte Marke werden.

8. Schlussbetrachtung

Der AITO M9 ist ein beeindruckendes Gesamtpaket. Er kombiniert Luxus, Technik und Preisvorteile auf eine Weise, die im Premium-Segment selten ist. Käufer erhalten eine Ausstattung, die bei deutschen oder amerikanischen Herstellern weit teurer wäre, dazu eine hochmoderne digitale Erlebniswelt und solide Reichweite.

Natürlich gibt es noch Unsicherheiten – vor allem in Bezug auf Markenimage, Restwerte und Service in Europa. Doch wer bereit ist, auf eine neue Marke zu setzen, bekommt mit dem M9 ein Fahrzeug, das Maßstäbe setzt.

Für AITO ist der M9 ein Prestigeprojekt. Gelingt der internationale Erfolg, könnte er die Marke nachhaltig im Premiumsegment verankern. Scheitert er, bleibt AITO auf China beschränkt. Doch die Zeichen stehen gut: Der M9 hat das Potenzial, zu einem der wichtigsten chinesischen Export-SUVs der nächsten Jahre zu werden.

Innenraum Rücksitze im AITO M9 – luxuriöse Ledersitze mit Diamantsteppung, Ambientebeleuchtung und Panoramaausblick.
Bild-Quelle: AITO / Seres

FAQ zum AITO M9

1. Was ist der AITO M9?
   Das Luxus-Flaggschiff-SUV von Huawei und Seres.
2. Wann wurde der M9 vorgestellt?
   Ende 2023 in China, IAA Mobility 2025 in Europa.
3. Wann startet er in Europa?
   Ab 2026, zunächst in Skandinavien.
4. Welche Varianten gibt es?
   BEV AWD und EREV AWD (EREV nur China).
5. Wie groß ist die Batterie?
   116–120 kWh.
6. Welche Reichweite hat er?
   Bis zu 550 km WLTP.
7. Wie hoch ist die Ladeleistung?
   Bis zu 230 kW DC.
8. Welche Sitzkonfigurationen gibt es?
   6 oder 7 Sitze.
9. Welche Displays sind verbaut?
   Bis zu 10 Displays inkl. Fahrer-, Beifahrer- und Fondbildschirme.
10. Welches Infotainment-System nutzt er?
    Huawei HarmonyOS.
11. Welche Assistenzsysteme bietet er?
    Huawei ADS bis Level 3.
12. Wie teuer wird er in Deutschland?
    80.000–100.000 €.
13. Welche Konkurrenten gibt es?
    Tesla Model X, Mercedes GLS, BMW iX, NIO ES9.
14. Wo wird der M9 gebaut?
    In China bei Seres.
15. Welche Luxusfeatures gibt es?
    Massagesitze, Minibar, Panoramadach, Premium-Sound.
16. Hat er ein Head-up-Display?
    Ja, mit AR.
17. Unterstützt er V2L?
    Ja, bis 3,5 kW.
18. Wie erfolgreich ist der M9 in China?
    Bereits zehntausende Verkäufe seit 2024.
19. Wie unterscheidet er sich vom M8?
    Größer, teurer, luxuriöser, mehr Displays.
20. Ist der M9 eine Alternative zu Mercedes GLS?
    Ja, günstiger, digitaler, aber mit weniger Markenimage.

Kofferraum mit geöffneter Heckklappe – großer, ebener Ladebereich, modulare Schubladen/Organizer und Reisegepäck; ideal für Camping und Business.
Bild-Quelle: AITO / Seres