Mit dem kommenden „Urban Pilot 4.0“-Update macht XPENG den G9 zum ersten fahrbereiten E-SUV mit vollautonomer Funktion in China – ein technologischer Meilenstein.
XPENG will 2026 Level-4-Fahren per Software-Update freischalten – ohne neue Hardware.
Bild-Quelle: XPENG
XPENG Motors hat bestätigt, dass sein Flaggschiff-SUV G9 ab dem zweiten Quartal 2026 ein Over-the-Air-Update erhält, das vollautonomes Fahren auf Stufe 4 ermöglicht. Die Software trägt den Namen Urban Pilot 4.0 und basiert auf der neuen Rechenplattform NVIDIA Orin-X Dual System, die bereits in aktuellen G9-Fahrzeugen verbaut ist.
Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern setzt XPENG nicht auf zusätzliche Hardware, sondern aktiviert unbenutzte Kapazitäten im bestehenden System. Acht LiDAR-Einheiten, zwölf Ultraschallsensoren und fünf Kameras arbeiten in einem neuen Sensordaten-Fusion-Algorithmus zusammen. Das Update ermöglicht vollautonomes Navigieren in städtischen Gebieten, inklusive Spurwechsel, Ampelerkennung und Überholmanöver ohne Fahrerintervention.
Erster Einsatz: Im Pilotprojekt Guangzhou–Shenzhen sollen 2026 mehr als 10 000 Fahrzeuge den Level-4-Modus erproben. XPENG arbeitet mit lokalen Verkehrsbehörden zusammen, um digitale Zonen für „Autonomous Urban Corridors“ einzurichten.
Kernkomponente ist das neue XPILOT-System, das über Edge-Cloud-Verknüpfung in Echtzeit lernt. Daten aus Fahrverhalten und Sensorik werden anonymisiert und in eine zentrale KI-Plattform eingespeist, die permanent aktualisiert wird.
Sicherheits- und Regelungsaspekte:
Das chinesische Transportministerium arbeitet bereits an einem gesetzlichen Rahmen für autonome Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen. XPENG gehört zum ersten Test-Cluster neben Baidu Apollo und Pony.ai. Ziel ist es, ab 2027 eine landesweite Zulassung für autonome Systeme der Stufe 4 zu ermöglichen.
Für Europa kündigte XPENG eine angepasste Version unter dem Namen „Highway Pilot EU“ an, beschränkt auf autonomes Fahren auf Autobahnen und Stadtringen. Das Update soll 2027 auch in Deutschland verfügbar sein, vorausgesetzt die EU-Regulierung erlaubt es.
Der G9 wird damit zum technologischen Aushängeschild chinesischer Softwarekompetenz und unterstreicht den Trend: Der Kampf um die Führungsrolle in der Elektromobilität entscheidet sich immer stärker über Software und Daten.