China treibt die EV‑Lokalisierung in Europa massiv voran: Mindestens fünf chinesische Hersteller arbeiten an Fabriken mit über 20 Milliarden Euro Investitionsvolumen. Deutschland könnte stark profitieren – wenn Zulieferer & Politik mitziehen.
In München und im Rahmen verschiedener Branchenforums‑Berichte wurde bekannt, dass mindestens fünf chinesische Automobilhersteller planen, in Europa Produktionsstätten zu errichten. Die Gesamtsumme der angekündigten Investitionen soll mehr als 20 Milliarden Euro betragen. Ziel dieser Fabriken ist, Teile der Produktion von Elektrofahrzeugen zu lokalisieren – ein Schritt, der nicht nur Zölle umgehen soll, sondern auch die Lieferkette stabilisieren und Marktreaktionszeiten verkürzen wird.
Die treibenden Faktoren sind: steigende EU‑Importzölle auf chinesische E‑Autos, zunehmender politischer Druck auf Umweltstandards, Transportkosten und die Notwendigkeit, näher am Endkunden zu fertigen. Diese Werke sollen nicht nur Elektroautos montieren, sondern auch Teile der Wertschöpfung – Batterien, elektronische Steuerungseinheiten, Montagekomponenten – integrieren, um die Lieferketten zu verkürzen.
Auch BYD setzt auf die lokale Produktion in Europa
Bild-Quelle: BYD
Für Deutschland ergeben sich daraus mehrere relevante Aspekte:
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Arbeitsplätze & Zuliefernetzwerke: Lokalisierte Produktion bedeutet Nachfrage nach Zulieferern vor Ort – Mechanik, Elektronik, Thermomanagement, Sensorik – all das bietet Chancen für deutsche Unternehmen. Wer früh Partnerschaften eingeht, kann sich Wettbewerbsvorteile sichern.
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Politische und regulatorische Anpassung: Genehmigungsprozesse, Umwelt‑ und Bauvorschriften, Steueranreize – Deutschland muss klare Rahmenbedingungen liefern, damit Investitionen attraktiv bleiben. Verzögerungen bei Genehmigungen können Projekte verschieben oder in benachbarte Länder treiben.
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Marktwettbewerb & Produktvielfalt: Lokale Fertigung senkt Stückkosten und erlaubt bessere Preise ohne lange Transportwege & Verzögerungen. Verbraucher profitieren durch schnellere Verfügbarkeit neuer Modelle und oft bessere Service‑Angebote.
Zusätzlich könnten diese Fabriken dafür sorgen, dass chinesische Anbieter näher an den Marktbedürfnissen in Europa agieren – etwa bei Kälte‑Tests, Sicherheitsnormen, Emissionsvorschriften etc. Deutschland kann diese Entwicklung beeinflussen, indem es Zulieferer unterstützt, Forschungskooperationen initiiert und Fördermittel zielgerichtet einsetzt.