Die chinesische Industrie‑Behörde geht ab sofort gegen irreführende Werbung, manipulierte Bewertungen und Online‑Trolle vor. Diese Maßnahmen sind Teil einer dreimonatigen Kampagne – mit Folgen für Hersteller, Plattformen und schließlich auch für deutsche EV‑Brands.

E-Geländewagen

Dreimonatskampagne gegen falsche Auto‑Werbung in China – Warnsignal auch für Deutschland

Die chinesische Regierung hat offiziell eine dreimonatige Kontrollkampagne gestartet, die sich gegen falsches Marketing, manipulierte Bewertungen sowie gezielt negative Inhalte (z. B. durch Trolls) richtet, die Wettbewerber diskreditieren.

Hintergrund ist, dass die Branche aktuell unter erheblichem Druck steht: Wachstum bei Elektro‑ und Hybridfahrzeugen verlangsamt sich, die Preiswettläufe belasten Hersteller, Zulieferer und Händler. Die Kampagne ist Teil einer Reihe von Regulierungsmaßnahmen, die bereits seit Mai gelten und Preisnachlässe bzw. aggressive Rabattaktionen einschränken sollen.

Was genau wird geahndet?

  • Werbemaßnahmen mit falschen oder übertriebenen Leistungsversprechen

  • Nutzung von gefälschten Meinungen oder Bewertungen zur Markteinflussnahme

  • Einsatz von negative Inhalte mit kommerzieller Absicht gegen Wettbewerber

Die Industrie‑ und Informationsbehörde fordert, dass Hersteller und Plattformen sofort handeln, etwa Inhalte prüfen und korrigieren sowie Transparenz gegenüber Verbrauchern gewährleisten.

Relevanz für den deutschen Markt & deutsche Hersteller

  1. Markenschutz & Glaubwürdigkeit:
    Deutsche Automobilhersteller und Zulieferer, die auf Export nach China setzen oder chinesische Komponenten verwenden, müssen beobachten, wie solche Regulierungsmaßnahmen Vertrauen schaffen bzw. riskieren, dass bei Fehlverhalten der Partner auch der Markenwert in Europa leidet.

  2. Compliance & Kommunikation:
    Werbemaßnahmen, Marketingkampagnen und Online‑Inhalte müssen sowohl in China als auch in Europa klare, nachvollziehbare Standards erfüllen. Was in China als zulässig gilt, kann hierzulande Verbraucherschutz‑ oder Wettbewerbsrecht verletzen.

  3. Öffentlicher Druck & Image:
    Solche Regulierungsmaßnahmen signalisieren: Der Markt verlangt mehr Transparenz und Verantwortung. Deutsche Anbieter, die mit chinesischen OEMs, Plattformen oder Zulieferern kooperieren, sollten proaktiv ihre Kommunikationspraxis prüfen – um Image- und Reputationsrisiken zu vermeiden.

  4. Strategische Vorteilschancen:
    Hersteller, die sich durch besonders sauberes, transparentes Marketing und gute Qualität auszeichnen, können sich von Wettbewerbern abheben, insbesondere gegenüber chinesischen Mitbewerbern, deren Vertrauensvorsprung durch solche Regulierungen kritisch geprüft wird.